Ein historischer Rundweg um die Burgruine Aremberg (Dauer ca. 40 Minuten):

Als der Dichter Gottfried Kinkel hier vorüber kam auf seiner Wanderung die Ahr hinauf, da lag der Aremberg so majestätisch und verwunschen da wie heute. Der Bonner Poet und Gelehrte wanderte 1841 durch des Ahrtal als er seine Eindrücke in seinem Buch. „Die Ahr“ festhielt.

Auf Kinkels Spuren finden wir heute ein stilles und kleines Eifeldorf, abgelegen vom Verkehr. Schon damals war die Straße gepflastert mit Katzenköpfen von Basalt, da mahlten sich sogar noch in Berlin die Karren mühsam durch den Staub. Die Herrscher hatte man vertrieben, das herzogliche Schloss dem Abbruch überlassen: das Pflaster aber blieb im Boden und wurde so zum Hinweis auf die alte Pracht am Oberlauf der Ahr.

Wir starten direkt vor dem Junkerhaus am Anfang der „Burgstraße“. Wir wenden uns dem Wald zu – zwei Wege führen fort von hier. Wir halten uns gleich rechts, an der Obstwiese und dem Fußfall vorüber und auf grobem Pflaster aufwärts in den Wald.

Der Weg legt sich im sanften Bogen um die Kuppe von Basalt. Bei einer alten Ulme stehen Bänke, hier bietet sich ein herlicher Blick auf Aremberg und das wellige Land in der Ferne. Im Unterholz entdecken wir Gemäuer, grob gefügt aus hartem Stein. Dann knickt der Weg mit einemmal nach links, und wir kommen auf der alten Auffahrt auf den Arenberger Gipfel mit den Resten seiner Höhenburg.

Schon 1166 weiß man hier von einem festen Haus. Die Lage auf dem Kegelberg und nahe einer alten Römerstraße hat die Arenberger Herren dann im Mittelalter groß gemacht. Eisenerze in der Nahe sicherten den Reichtum, geschickte Bündnispolitik den Einfluss und die Gunst der deutschen Kaiser. So brachten sie es 1644 bis zur Herzogswürde und in der Folgezeit zu einer Festung, wie es keine zweite gab im Westen.

Mochten Ludwigs Truppen auch den Glanz des Sonnenkönigs und die Raubgier der Franzosen bis nach Spanien und in die Niederlande tragen: um Arenberg machten auch sie einen Bogen. Der Berg war ein einziges Bollwerk, mit Gewalt nicht zu nehmen, aber mit Tücke: Soldaten kosten Geld, und auf der Festung Arenberg gab es Hunderte davon, die regelmäßig ihren Sold verlangten. Als daher Frieden walten sollte in Europa, wie es die Herrscher zwischen Dänemark und Spanien sich feierlich versprochen hatten, entließ der Arenberger Herzog seine Garnison und pries den Friedensschluss von Nimwegen auch wegen des Ersparten.
Das tat er ungefähr drei Jahre lang. Dann kamen 1682 die Franzosen und nahmen die Bastion wie ein Geschenk, ganz ohne Gegenwehr, doch mit reichem Gewinn. Glücklich aber wurden sie nicht auf dem Berg: Als sie die Burg ein letztes Mal erweitern wollten, sprengten sie versehentlich die Quelle, der Brunnen versiegte, der Berg war als Festung verloren. So zogen sie schon 1683 wieder ab, und die alten Herrscher bauten nun ein Schloss auf dem Plateau, aus Festungsgraben wurden Blumenbeete, aus Kasematten – Rabatten.

Die Lindenallee, links neben den alten Terrassen, stammt noch aus dieser Zeit, zwölf Baume akkurat in einer Reihe. Hier kommen wir vorüber und erreichen oberhalb den Turm.
Frage. wen du willst, von Leuten über dreißig Jahren, jeder wird dir von der Pracht dieses Baues erzählen und von seinem Schmerz, als er mit ganz unbegreiflicher Roheit abgebrochen wurde“, schrieb Gottfried Kinkel 1846. „manche berichten noch, wie sie als Kinder sich Tapetenfetzen und Porzellanplattierungen aus dem abgerissenen Gemäuer zusammengesucht. Doch Kinkel hat den Turn noch nicht gekannt, Der wurde hier erst 1854 aufgerichtet von den Arenbergern zur Erinnerung ans Schloss von dem wir heute noch Spuren finden.

Bis 1794 hatte das barocke Schloss das Leben rings um Arenberg bestimmt. Dann kamen im Oktober die Franzosen. beschlagnahmten am dreizehnten den Herzogssitz und gaben ihn neun Jahre später frei zum Abbruch für wenig mehr als dreitausend Franken.
Die Arenberger Linie blieb erhalten; das Wappen in der Turmwand ist noch heute ihr Zeichen: drei Mispeln auf dem Schild. Wir folgen nun der Lindenallee durch das versunkene Schloss. Überall gib es Gräben und Reste von Mauern.

Am Ende der schattigen Allee wird der Weg zum Pfad, wir steigen hinab zwischen Fichten, dann geht es geradewegs durch einen Wald von hohen Eschen, die astlosen Stamme sind allesamt nach Westen hin vermoost, bis wir vor einem Riegel junger Fichten stehen. Hier folgen wir dem schmalen Weg nach links und stoßen bald im spitzen Winkel wieder auf den Aufgang, den wir kennen. Wir gehen rechts und kommen zurück zum Junkerhaus.